Diese ehrgeizigen Projekte, die sich der Ästhetik verschrieben haben, standen und stehen ständig unter dem Verdacht, oberflächlich zu sein. Es war bereits bekannt, dass in den Zeiten der ästhetischen Trockenheit und der Reduktion des sichtbaren Überflüssigen eine leere Oberfläche auch ein leeres Inneres bedeuten kann – dass die unklare Intensität der Lebenserfahrungen zu fehlen scheint.
Hintergrund
Die in der Ausstellung „Call me Ornament“ präsentierten Sammlungen von Ornamenten und Modellen beruhen auf dem Konzept der Resonanz als einer grundlegenden Sehnsucht nach einer Welt, die diesem Wunsch entspricht. Hier wird die Lebenserfahrung der Romantik wieder aufgegriffen, d.h. ein individuelles, in sich gekehrtes Erleben des Lebens, aber auch ein Hinausgehen in die Welt, das es erlaubt, die eigene Heimat zu finden.
Im Zentrum dieses „Heimatgefühls“ steht eine umfassende, differenzierte Aufmerksamkeit gegenüber der Welt, die ihren Ausgangspunkt im Sinnlichen findet. Ästhetische Formationen beginnen immer mit einem Gefühl der Sinnlichkeit, das zuerst zum Zentrum der Aufmerksamkeit wird und aus dem sich ein gewisses spielerisches Verhältnis zu den möglichen verfügbaren Bedeutungen entwickelt: Die sinnliche Aktivität wird zu einer sinnlichen Figuration. Ob, wie Dostojewski schrieb, „die Schönheit die Welt erlöst“, bleibt abzuwarten. Dass Kunst und Ästhetik zum Ausgangspunkt für neue Zukunftsvisionen werden, merken derzeit sogar die „Digital Natives“. Die sinnliche Wahrnehmung, das Bewegen der Seele, die Freude an der Schönheit von Gärten und Plätzen, die Ruhe und der kontemplative Blick lassen neue Formen des Miteinanders entstehen, die wiederum die Entwicklung neuer Lösungen ermöglichen.
Teilnehmende Künstler
Trystan Thomas, Roger Ziggman, Maxime Louis Courrier, Estelle Bourdet, Lucia Massari, Oxo Orson van Beek, Joshua Kerley and Jojo Corväia.