Diskussion/Bar
am 1. November 2019
Die Frage, wo heute die Grenzen zwischen Kunst und Design verlaufen, scheint immer schwieriger zu beantworten. Auf der einen Seite scheinen Kunst und Design zum selben System zu gehören: Herstellungsprozesse, Markt oder Marketingformen sind sich ähnlich, gleichen sich eigentlich im Kern und unterscheiden sich höchstens in der Form. Mit dem Aufkommen spezialisierter Design-Art-Galerien, die sich auf Design-Unikate und ihre Sammler spezialisieren, wird der Art-Design-Hybrid in den Markt getragen.
Wer sind die Gatekeeper und Taste-Maker im Art-Design-Markt? Wie wichtig ist eine kommerzielle Galerievertretung für Designer? Welche Rolle spielen Sammler? Was geht in Berlin?
Ort:
Direktorenhaus
20:00 Uhr
Moderation:
Teodora Kotseva
Gäste:
LABINAC
Chmara.rosinke
Vaust
Judy Rambags
Labinac
Die Künstler Maria Thereza Alves und Jimmy Durham gründeten 2018 das Designstudio Labinac zusammen mit Kai-Morten Vollmer. Alves und Durham lebten zusammen in Mecico, New York, Marseille, Brüssel, Rom und Neapel. Derzeit leben sie in Berlin.
LABINAC/ Spiderchair, 2018 (stainless steel, textile), 80 cm x 70 cm x 100 cm
designed by Maria Thereza Alves / photo Kai-Morten Vollmer
LABINAC/ Tripod Table, 2018 (stone and wood)
designed and made by Jimmie Durham/ photo: Nick Ash
Seit 40 Jahren entwerfen sie eigenen Möbel. Labinac sieht sich selbst als Design-Kollektiv, bei dem unterschiedliche Künstler Hand anlegen. Produziert werden Möbel, Lichtobjekte, Schmuck, Vasen, Glas, Keramik.
Chmara.rosinke
Die Designer Ania Rosinke und Maciej Chmara gründeten 2012 gemeinsam das Chmara.Rosinke Studio in Wien. Objekte, Inneneinrichtungen und Installationen werden von dem Studio von Konzept bis Herstellung entworfen, geleitet und ausgeführt.
Chmara.Rosinkes Arbeiten zeichnen sich durch schlichte, poetische Formen, ökologisches Bewusstsein und eine Ästhetik aus, die Objekte häufig zu ihrer Urform zurückführt. Chmara (geboren 1984 in Gdynia in Polen) und Rosinke (geboren 1985 in Gdynia) lernten sich während ihres Studiums an der Kunsthochschule in Danzig kennen. Chmara studierte Architektur und Ausstellungsdesign im Hauptfach und Möbeldesign im Nebenfach, Rosinke studierte Innenarchitektur.
Die beiden wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter der Neue Wiener Werkstätte Designpreis (2012), der DMY Berlin Award (2012), ein Nespresso Designstipendium (2014), der Preis der Justus Brinckmann Gesellschaft (2014) und der Outstanding Artist Award für experimentelles Design (2014). Ihre Arbeiten sind Teil der Sammlungen des MAK, des Hofmobiliendepots, des Klaus Engelhorn Depots, der Galerie Himbeer & Soda, der Galerie BB und auch der privater Sammler. Die Designer verbringen ihre Zeit in Wien und Berlin, ihr Studio befindet sich allerdings nach wie vor in Wien.
Vaust
Das Berliner Design Studio VAUST kreiert Objekte im Spektrum zwischen Skulptur und Möbelstück sowie kontrastreiche Innengestaltungen zwischen Betonbrutalismus und schnittigem Glanz. In einem hochwirksamen Bannspruch fügt die Farb- und Formsprache des Studios über Marmor, Eichenholz und Messing Mythos und Mordernität zusammen.
VAUST besteht aus drei Akteuren, die aus den drei Fachrichtungen Architektur, Kreativ Direktion und Marketing kommen. Joern Scheipers, David Kosock und Bart Navarra zeigen eine erste gemeinsame Kollektion des jungen Studios, die sich interpretativ nicht auf eine eindeutige Funktion herunterbrechen lässt. Sie fordern damit Nutzer und Betrachter: Beistelltisch oder Altar?
Skulptur oder Wandschmuck? Darin liegt neben der einnehmenden Eleganz die Kräfte, die an den Objekten unter dem Titel „V/33“ so anziehend wirken. Das Studio gestaltete unter anderem die Interieurs von Düsseldorfer und Berliner Kreativ-Agenturen und co-entwickelte einen Concept Store in Saigon.
Judy Rambags
Judy Rambags gründete die Judy Straten Art-Design Consultancy. Judy realisiert Projekte im kulturellen Sektor und arbeitet als Berater und Coach für Kreative und kulturelle Institutionen. In den letzten 10 Jahren leietet sie einen Galerie, deren Künstler sie auf internationalen Messen wie MiArt, Art Rotterdam, Art Amsterdam, SCOPE Basel oder Design Day Dubai präsentierte.
Teodora Kotseva
Programmkuratorin/ Moderation
Teodora Kotseva (Sofia) arbeitet seit Jahren als Kuratorin, Kunsthändlerin und Autorin. Nach Tätigkeiten in Mailand, Amsterdam, Rotterdam und London zog sie nach Berlin. Schwerpunkte: zeitgenössische Kunst aus Bulgarien, limitierte Editionen zeitgenössischer Künstler und Designer. Seit 2019 Gastkuratorin am Direktorenhaus in Berlin.