Grafische Experimente, schrillschreiende Bildkompositionen sowie feinsinnige Collagen ergeben die stilistische Vielfalt an Illustrationen, die im Rahmen der Illustrative 2016 im Direktorenhaus in Berlin präsentiert wird. Die aktuell 32 renommiertesten Illustratoren beweisen auch in diesem Jahr wieder die Lebendigkeit der Kunstform Illustration, die sich in einer digital vernetzten Welt mit immer kurzlebigeren Inhalten jedes Jahr neu erfindet.
Das Kuratorium des Direktorenhauses entwickelte die Illustrative entscheidend weiter: Vom Festival hin zur musealen Schau. Die Illustrative verfügt über eine weltweit einzigartige Sammlung an illustrativer Kunst, die im Laufe der letzten 10 Jahre entstanden ist. Eine kritische Beobachtung der Praxis der Kunstmuseen, ihre Räume ausschließlich den „reinen“ Künsten vorzubehalten, führte dazu, Illustration als einer wichtigen angewandten Kunst eine angemessene Plattform zu geben und für den musealen Raum zu öffnen. Vor Jahren noch waren Begriffe wie Illustration und freie Kunst harte Gegensätze – nicht so zu früheren Zeiten. In der Bauhaus-Ära oszillierten Künstler wie Lyonel Feininger zwischen den Welten Kunst und Handwerk. Das Direktorenhaus zeigt mit der diesjährigen Ausstellung, wie eng Illustration mit künstlerischen Avantgarden verbunden ist.