Erstmals werden in Deutschland ein Großteil der Arbeiten Nikogosians präsentiert, die von bildhauerischen Denkmalstudien bis hin zu Aktmalerei reicht – ein für die damalige UdSSR eher ungewöhnliches Sujet.
Nikolai (Nikolaus) Nikogosian (Николай Никогосян) wurde am 2. Dezember 1918 in dem kleinen Dorf Mets Shagriar (jetzt Nalbandian) im Ararat Tal von Armenien geboren. Zu seinem Studium ging er nach St. Petersburg, ab 1944-1947 setzte er seine Ausbildung im Surikow Kunstinstitut in Moskau unter der Leitung von Prof. Alexander Matveew fort. Danach arbeitete er als Bildhauer, Maler und Grafiker in Moskau. Leidenschaftlich machte er Porträts von Menschen, die seine Aufmerksamkeit erregten. Zu seinen Modellen gehörten der Chemiker Nikolai Zelinski, die Ballerina Maja Plissetskaja, der Komponist Aram Khachaturian, der Physiker Pjotr Kapitza und der Schachweltmeister Tigran Petrosian.
Die Ausstellung Nikolai Nikogosian — Moskauer Klassiker im Doppelspiegel widmet sich einer lebenden Legende der russischen Kunst: Nikolai Nikogosian, fast 100-jährig, zählt zu den bedeutendsten russischen Bildhauern und Malern. Nikolai Nikogosian war und ist bis heute sehr produktiv und schuf mehr als 200 Büsten (in Bronze, Holz und Marmor), 600 Ölgemälde und 3000 Kohlezeichnungen. Seine Werke schmücken private Sammlungen in Frankreich, Belgien, Finnland, Italien, Deutschland, Portugal, Irland und Griechenland. Einige Werke gehören zur Sammlung der Staatlichen Tretjakow-Galerie in Moskau.
Ergänzt wird die Ausstellung um eine Präsentation von vier weiteren Künstler des Moskauer Kreises: Mariam Aslamazyan, Armine Kalentz, Archi Galentz sowie Harutyun Kalentz. Diese Maler, die in enger familiärer Bindung zu Nikogosian stehen, belegen die Produktivität der großen Moskauer Künstlerfamilie um Nikolai Nikogosian, der in Moskau ein Privatmuseum gewidmet ist.
Nikolai Nikogosian’s Auszeichnungen:
1977 Staatspreis der UdSSR
1977 Volkskünstler von Armenia
1982 Volkskünstler der UdSSR
1987 Verdienstorder der Volksrepublik Polen
1989 Professor der Stroganow Universität Moskau
2001 Ordentliches Mitglied der Russischen Akademie der Künste
2008 Goldmedaille der Russischen Akademie der Künste
In Kooperation mit dem Deutsch-Russischen Forum e.V.